Vorsicht beim Kauf von Gartenbedarf!

Frühlingszeit ist Gartenzeit. Viele von uns zieht es wieder in den Garten, und dort gibt es eine Menge zu tun. Doch Vorsicht: Werkzeuge und Materialien können problematische Stoffe enthalten, die der Gesundheit und der Umwelt schaden können.

In einer kürzlich vom BUND durchgeführten Studie wurden Gartenprodukte wie Teichfolien, Handschuhe und Gartenschuhe von einem unabhängigen Labor untersucht, wobei die Ergebnisse das Vorhandensein von Phthalaten, Bisphenol A und mittelkettigen Chlorparaffinen (MCCPs) aufzeigten.

Problematische Chemikalien für Gesundheit und Umwelt

Diese Chemikalien wurden in den Gartenprodukten gefunden:

  • - Phthalate

Phthalate sind Kunststoffzusatzstoffe, die harte Kunststoffprodukte biegsam machen. Ohne diese Weichmacher kann der Kunststoff spröde werden. Sie werden vor allem in PVC-Kunststoff verwendet. Einige Chemikalien aus dieser Gruppe werden seit Jahren als fortpflanzungs- und hormonschädlich eingestuft, darunter DIBP und DEHP. Sie können die sexuelle Entwicklung bei Kindern stören und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Seit 2020 ist es daher verboten, Produkte in Verkehr zu bringen, die diese Stoffe zu mehr als 0,1 % enthalten. Dies gilt für Produkte, die in Innenräumen oder mit viel Hautkontakt verwendet werden. Für Produkte, die im Freien ohne viel Hautkontakt verwendet werden, gibt es eine Ausnahmeregelung. Unabhängig von der Art der Verwendung ist die Herstellung schadstoffhaltiger Produkte ein generelles Problem für die Umwelt und die Gesundheit. Solche Produkte können zum Beispiel nicht ordnungsgemäß recycelt werden.

  • - Mittelkettige Chlorparaffine (MCCPs)

MCCPs werden Kunststoffen als Weichmacher und Flammschutzmittel zugesetzt. Sie sind sehr langlebig und können sich in Menschen und Tieren anreichern. Diese Chemikalien sind auch für Tiere, die im Wasser leben, sehr giftig.

  • - Bisphenol A (BPA)

BPA wird als Kunststoffzusatzstoff verwendet. Es dient als Antioxidans und Hitzestabilisator. BPA ist fortpflanzungsschädigend und ein endokriner Disruptor. Es hat eine östrogenähnliche Wirkung im Körper und kann die Entwicklung von Föten und Kleinkindern beeinträchtigen.

Wie Sie problematische Chemikalien vermeiden können

Vermeiden Sie Kunststoffe und insbesondere PVC. Suchen Sie nach plastikfreien Alternativen. Teiche können zum Beispiel auch auf natürliche Weise mit Ton abgedichtet werden. Wenn es unbedingt eine Folie sein muss, wählen Sie Produkte aus flexiblen Polyolefinen (FPO) oder Polyethylen (PE).

Verwenden Sie Gartenprodukte nicht falsch. Verwenden Sie keine Teichfolien für Planschbecken oder Hochbeete und geben Sie Kindern keine Gartenartikel aus Weichplastik zum Spielen mit. Lagern Sie unverpackte Teichfolien nicht in Innenräumen.

Nutzen Sie Ihr Recht auf Information

Im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH haben Sie das Recht, Hersteller und Händler nach dem Vorhandensein sogenannter besonders besorgniserregender Stoffe (SVHC) zu fragen. Besonders besorgniserregende Stoffe können krebserregend, fortpflanzungsgefährdend und erbgutverändernd sein, sie können persistent, bioakkumulierbar und toxisch oder sehr persistent und sehr bioakkumulierbar sein, oder sie sind in ähnlichem Maße besorgniserregend, wie z. B. endokrine Stoffe (beeinflussen das Hormonsystem).

Lassen Sie uns etwas ändern

Mit der Scan4Chem-App können Sie den Barcode eines Produkts scannen und Hersteller von Gartengeräten und Einzelhändler nach dem Vorhandensein von besonders besorgniserregenden Stoffen fragen. Auf diese Weise kann die App Ihnen helfen, sicherere Produkte zu wählen. Außerdem zeigt es den Unternehmen, dass wir, die Verbraucher, uns Gedanken machen und keine Produkte kaufen wollen, die gefährliche Stoffe enthalten.

Nutzen Sie die Scan4Chem-App und finden Sie heraus, ob Ihr bevorzugter Hersteller von Gartenartikeln diese Stoffe aus seiner Produktion verbannt hat.

Laden Sie die App herunter und senden Sie Ihre Anfragen. Gemeinsam können wir Produkte sicherer machen!

 

Die App wurde bereits über 90.000 mal heruntergeladen und bietet Auskunft zu über 8,5 Millionen Artikeln.

 

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