„Art. 33 REACH – Ein Recht auf Wissen, nicht auf Fragen!“ – Abschlusskonferenz zieht nach mehr als 5 Jahren Bilanz

Die Abschlusskonferenz AskREACH fand am 25. Januar 2023 in Brüssel statt. Keynotes hochrangiger Vertreter wie Christel Schaldemose, MEP, bildeten den Rahmen für die Abschlussveranstaltung des Projekts. Sie warfen die Frage auf, dass Art. 33 und seine Umsetzung sicherstellen muss, dass die in Europa produzierten und verkauften Erzeugnisse für Verbraucher und Umwelt sicher sind.

Anschließend stellten die Projektexperten den Umfang von AskREACH und die wichtigsten Ergebnisse der verschiedenen Aktivitäten vor.

Stellvertretende Projektleiterin Heidrun Fammler:

„Die Umsetzung von Art. 33 ist eine enorme Kommunikationsaufgabe. AskREACH mit 19 Projektpartnern, die während der 5 Projektjahre viele Kampagnen für alle relevanten Interessenvertreter durchgeführt haben, hat das bewiesen. Nachdem wir mehr als 5 Mio. Euro für Personal ausgegeben haben, können wir sagen: Es sind die Menschen, die Art. 33 zum Erfolg verhelfen.“

Die Teilnehmer von Industrie, Behörden, Umwelt- und Verbraucher-NGOs sowie Forschungsorganisationen waren besonders daran interessiert, mehr über die Erfahrungen aus der intensiven Arbeit mit den Verbrauchern zu ihrem REACH-Recht auf Wissen zu erhalten.

Projektexpertin Dr. Susana Fonseca: „Angesichts der immensen Investitionen in Sensibilisierungskampagnen ist AskREACH ein hervorragendes Beispiel dafür,  dass die bloße Bereitstellung von Informationen für die Verbraucher nicht automatisch zu einer Verhaltensänderung führt. Politiker müssen verstehen, dass Verbraucher niemals der alleinige Motor für den Übergang zu SVHC-freien Produkten sein können. Vielmehr ist es von entscheidender Bedeutung, die Verantwortung der Industrie zu verdeutlichen und mit den richtigen Instrumenten und Maßnahmen darauf einzugehen.“

In dieser Hinsicht erfuhr das Publikum auch von dem Kommunikationsansatz der Lieferkette in Bezug auf die Rückverfolgbarkeit von Chemikalien, der im Rahmen des Projekts getestet wurde. Laut Projektexperte Dr. Julian Schenten „kann dieser Ansatz, der Unternehmen in die Lage versetzt, die Chemikalien in ihren Produkten, einschließlich zukünftiger SVHCs, zu kennen, ein Wendepunkt sein, nicht nur für die Konformität mit Art. 33, sondern auch zur Verwirklichung der Vision einer Kreislaufwirtschaft“. In einem heute veröffentlichten Projektbericht werden die wichtigsten Schritte für politische Entscheidungsträger und die Industrie zur Umsetzung der Rückverfolgbarkeit dargelegt.

Ein hochrangiges Podium mit Jonath Blokker-Rowe (Europäische Kommission), Triin Kaup (EURATEX), Ulrike Kallee (BUND) und Frauke Stock (Umweltbundesamt – UBA) diskutierte über die Zukunftsaussichten der Chemikalienpolitik.

Die Konferenz endete mit der Auszeichnung von Cervera AB und Tchibo GmbH als AskREACH „SVHC-bewusstester Einzelhändler“ und von Abena A/S und VAUDE Sport GmbH & Co.KG als AskREACH „Beste Kommunikatoren der Lieferkette“.

Projektleiter Dr. Ioannis Dosis kam zu dem Schluss:

„Das Projekt LIFE AskREACH hat dazu beigetragen, SVHCs in Artikeln zu ersetzen, indem es eine Vielzahl von Interessengruppen zusammenbrachte und alle Seiten in fruchtbare Diskussionen einbezog, die sich unter anderem um die Umsetzung von Art. 33 drehten. Es lieferte wertvolle Erkenntnisse, die nicht nur zu einer besseren Strategieentwicklung und -umsetzung beitrugen, sondern auch den Informationsfluss über Chemikalien zwischen Industrie, Lieferanten und Verbrauchern unterstützen.“